Die 80er Jahre - … und noch ein Jubiläum


Und weiter ging es auf der Erfolgsspur. Ständig und überall begegnete man 1980 dem Männergesangverein: als Veranstalter eines Mundharmonikakonzertes, als Ausrichter des Plattenfestes, beim Straßenfest, bei der allseits beliebten Jahresfeier des Liederkranz, bei zahlreichen Ständchen und Gastauftritten bei anderen Vereinen. Auch der Kinder- und Jugendchor wirkte unüberhörbar und erfolgreich bei vielen Veranstaltungen mit.

1982 beging man das 125jährige Jubiläum mit einer ganzen Reihe von Veranstaltungen. Den Anfang machte ein Jubiläumskonzert am 24. April 1982, das aus Platzgründen in die Festhalle nach Mönsheim verlegt werden musste. Vom 20. bis 23. August wurde dann auf dem Festplatz bei der Linde sowie in der angrenzenden Schulturnhalle das eigentliche Jubiläumsfest gefeiert. Festbankett, Heimattag (in enger Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung unter Bürgermeister Oehler), Konzert- und Freundschaftssingen, Festzug, bunter Abend, Kinderfest und Familiennachmittag - über fast vier Tage hinweg wurde ein Programm geboten, an das viele Gäste aus Fern und Nah sich bis auf den heutigen Tag gerne erinnern.

Ein ökumenisches Kirchenkonzert in der evangelischen Kirche in Wiernsheim, gemeinsam mit dem befreundeten Gesangverein „Frohsinn“ Schwann bildete im November den Abschluss eines glanzvollen Jubiläumsjahres. Mit Ende des Jubiläumsjahres ging im Liederkranz nun auch die Ära „ Dirigent Fritz Wasse“ zu Ende. Über 25 Jahre hinweg hatte er den Männerchor geleitet, aufgebaut und geprägt.

Im Februar 1983 übernahm Jugendchorleiter Reinhard Großmüller die Leitung des Männerchores. Kurz danach übernahm er zudem die Aufgabe des Gaujugendchorleiters und organisierte im März 1983 sogleich ein Jugendchortreffen im Bürgersaal. Überhaupt ging es 1983 in allen Gruppen des Vereins mit der gleichen lebhaften Aktivität weiter wie im Jubiläumsjahr.

Anfang 1984 ging im Verein eine weitere Ära zu Ende: Nach 20 Jahren als 1. Kassier (1951 bis 1971) und 13 Jahren als 1. Vorstand (1971 bis 1984) schied Kurt Zundel aus der Vorstandschaft aus. In Anerkennung seiner Leistungen für den Verein wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Doch dieser Rücktritt von einem Vorstandsamt bedeutete ganz und gar keinen Rückzug aus dem Vereinsgeschehen. Bis auf den heutigen Tag steht Kurt Zundel dem Verein mit Rat und Tat jederzeit und absolut zuverlässig zur Seite.

Nach jahrelangem stabilem Aufwärtstrend setzten Mitte der 80er Jahre nach und nach Veränderungen ein, die den Verein vor neue Aufgaben und Probleme stellten.

Über viele Jahre hinweg waren die Aktiven des Vereins überaus emsig bei der Sache gewesen. Doch allmählich waren viele der Sänger „in die Jahre gekommen“ und mussten mit ihren Kräften sorgsamer umgehen. Außerdem veränderte das Fernsehen die Erwartungen der Sänger wie auch der Gäste an das Programm und das Repertoire des Gesangvereins. Ebenso wurde man mobiler, es gab immer mehr Möglichkeiten der Freizeitgestaltung.

Für den Verein rückte das Thema „Nachwuchs und Sängerwerbung“ dringlich in den Vordergrund. Und tatsächlich, eine intensive Werbeaktion brachte 1985 vier neue Sänger und weitere passive Vereinsmitglieder. Im Jugendchor gab es starke Schwankungen im Alter und in der Zahl der Aktiven, was ein kontinuierliches, erfolgreiches Arbeiten sehr schwer machte.

125-jähriges Jubiläum 1982

1987 war der Liederkranz Wiernsheim erstmals nach sieben Jahren wieder Ausrichter des Plattenfestes. In guter alter Tradition wurde ein dreitägiges Fest organisiert, dass zwar nicht ganz an den herausragenden Erfolg früherer Jahre anknüpfen konnte, aber dennoch alles in allem ein gelungenes Fest war (wenn auch leider nicht in finanzieller Hinsicht). Für den Verein war der Höhepunkt die Überreichung einer neuen Vereinsfahne durch den Gauvorsitzenden Erhard Meyer. Zwar hatte man die alte Vereinsfahne, die man noch durch die Kriegswirren hatte retten können, so gut es ging instandgesetzt, doch hatte man es aufgrund ihres Zustandes dennoch für besser befunden, eine neue Fahne anfertigen zu lassen.

Im November 1988 weihte der Männerchor seinen Vereinsraum in der alten Grundschule ein. Dort war ihm von der Gemeinde ein Raum zur Verfügung gestellt und dann in Eigenregie von den Sängern renoviert worden. Probenraum blieb zunächst weiterhin der Bürgersaal.

Berufliche Gründe veranlassten Chorleiter Großmüller Ende 1988 zum Ausscheiden. Sein Nachfolger wurde ab Januar 1989 Chordirektor Alex Rieger. Mit ihm wurden zum Teil neue Wege beschritten, vor allem das Repertoire um moderne Chorliteratur erweitert. Der erste große Erfolg zeigte sich bereits bei der Jahresfeier im Dez. 1989, die von vielen sowohl in punkto Unterhaltungswert als auch gesanglich als die beste Jahresfeier der letzten Jahre gesehen wurde.