Die 70er Jahre – eine Erfolgsgeschichte


Das neue Jahrzehnt begann in guter Stimmung und mit einem weiterhin deutlich spürbaren Aufwärtstrend. Die Sängerzahl nahm stetig zu; bei vielen Veranstaltungen innerhalb und außerhalb der Gemeinde war der Liederkranz aktiv. Auch innerhalb des Vereins war immer etwas los: zahlreiche Ständchen, Ausflüge und gemeinsame Feste waren Ausdruck der guten Gemeinschaft.

1970 wurde erneut ein Kinder- und Jugendchor gegründet, der soviel Anklang fand, dass er schon bald auf die stattliche Zahl von 30 Kindern und Jugendlichen anwuchs. Die Chorleitung übernahm wieder Fritz Wasse; unterstützt wurde er dabei von Vizedirigent Otto Jäger. Über viele Jahre hinweg bereicherte der Nachwuchs die Jahresfeiern. Häufig gab es gemeinsame Auftritte mit den „Großen“ und auch so manche Veranstaltung außerhalb des Vereins wurde gemeinsam besucht.

Das Ausrichten des Plattenfestes lag 1972 wiederum in den Händen der Wiernsheimer Sänger. Mit eigenen Kräften wurde bewirtschaftet, zudem der Bunte Abend am Sonntag in Eigenregie bestritten und natürlich beim Festbankett am Samstag in dem aus mehr als 100 Sängern bestehenden Chor der Plattengemeinschaft mitgesungen. Der Andrang war an allen Tagen so groß, dass das Festzelt kaum alle Gäste aufnehmen konnte. Alle warn begeistert – einen besseren Lohn für soviel Arbeit konnte man sich nicht wünschen. Angespornt durch diesen Erfolg wurde das Plattenfest 1974 auf gleiche Art und Weise ausgerichtet und war wiederum ein grandioser Erfolg, bei dem die Besucherzahl abermals stieg.

Im April 1974 mussten die Sänger eine vertraute Gewohnheit aufgeben: den Gang in das seit einem halben Jahrhundert vertraute Vereinslokal, das Gasthaus „Adler“. Ein neuer Pächter war eingezogen. Er hielt nicht allzu viel vom Singen, so dass es immer wieder zu Spannungen kam. Der Bürgersaal wurde nun die neue Bleibe für die Singstunden.

Mitte der 70er Jahre tauchte ein neuer Feststil in den Gemeinden auf – Hocketse oder Straßenfest genannt. In Wiernsheim fand ein solches Straßenfest zum ersten Mal am 18. und 19. September 1976 statt. Auch der Liederkranz war mit von der Partie. Auf neuen Wein und Zwiebelkuchen, Hähnchen und Pommes Frites hatte man sich spezialisiert – das war für die Gäste sehr verlockend und bescherte dem Liederkranz für viele Jahre gute Einnahmen.

Ebenfalls 1976 gab es eine weitere Neugründung im Verein: Im Frühjahr 1976 fanden sich einige Sänger zusammen und gründeten eine Mundharmonikagruppe, die fortan über viele Jahre hinweg ein sehr beliebter Publikumsmagnet war. Bei ihren Proben und Auftritten wurden sie von Manfred Dannecker, dem Leiter des Knittlinger Mundharmonikaorchesters unterstützt.

Das Plattenfest 1977 war wieder ein voller Erfolg für die Wiernsheimer Sänger und ihren Chorleiter. Eine Sternwanderung der Sänger des mittleren Enzgaus nach Wiernsheim rundete das Fest ab. 400 Sänger kamen und wurden aus der Feldküche bestens mit Gulasch und Spätzle verpflegt.

Im Laufe des Jahres 1977 wurde dann auch die lange angestrebte „40“ erreicht: 40 aktive Sänger gehörten nun dem Männerchor an; 40 Singstunden wurden in diesem Jahr absolviert und das mit einem beachtlichen Durchschnitt von 36 Sängern pro Singstunde.

Mit einem solch starken Chor ließ sich gut arbeiten und es wurde in der Tat unglaublich viel gearbeitet. Fast 100 Singstunden, Ständchen und viele Auftritte absolvierten die Sänger 1978, nahmen dazu erfolgreich am Kritiksingen in Straubenhardt teil, wirkten beim Plattenfest in Serres mit, waren beim Straßenfest dabei und veranstalteten eine gelungene Jahresfeier.

Um den Jugendchor war es etwas ruhiger geworden, doch ab 1979 ging es auch dort unter dem neuen Chorleiter Reinhard Großmüller wieder bergauf.